Algunder Musikkapelle - Unsere Geschichte
Im Jahr 1837 gründete der Lehrer Johann Eberhart eine aus neun Mitgliedern bestehende Blaskapelle, um die im Pestjahr 1836 als Gelöbnis versprochene Sebastianiprozession am 20. Jänner feierlicher gestalten zu können. An dieser Prozession bei der Alten Pfarrkirche im Dorf beteiligt sich die Kapelle auch heute noch jedes Jahr, wobei profane Märsche gespielt werden, was sicher ein Kuriosum darstellt. Die Kapelle hat seither, abgesehen von kurzen Unterbrechungen während der Kriegsjahre und der Zeit des Faschismus, zur musikalischen Gestaltung vieler kirchlicher und weltlicher Feiern in Algund und darüber hinaus beigetragen.Im Jahr 1900 übernahm Anton Schrötter, Unterdorner, die Leitung der Kapelle und führte sie durch sein Talent und seinen Einsatz während der über 50 Jahre dauernden Tätigkeit zu jenem Niveau und Namen, den "Die Algunder", wie die Kapelle meist genannt wird, heute noch genießt. Unzählige Auftritte bei Konzerten, Feiern und Ausflügen, ja sogar bei kaiserlichen Empfängen künden von jener Zeit.
Von 1951 bis 1968 führte Josef Schrötter als Kapellmeister die Tradition seines Vaters fort. Ihm zur Seite stand als Obmann Matthias Kiem Sen., Stickler, der Gründungs- und Ehrenobmann des Verbandes Südtiroler Musikkapellen. Walter Schrötter, ein Neffe seines Vorgängers, leitete mit großen musikalischen und menschlichen Einfühlungsvermögen die zeitweise über 70 Mann starke Kapelle von 1968 bis 1993. Mit organisatorischer Unterstützung des Obmannes Matthias Josef Gamper konnten viele musikalische Höchstleistungen erzielt und zahlreiche Konzertreisen europaweit durchgeführt werden. Walter Schrötter wurde nach seiner aktiven Zeit zum Ehrenkapellmeister ernannt.
Seit 1972 besitzt die Kapelle auch eine eigene Vereinsfahne; Fahnenpatin war Frau Sophia Magnago, die 2003 verstorbene Gattin des Altlandeshauptmannes Dr. Silvius Magnago.
Besonders zu erwähnen ist 1988 die Verleihung des „Europapreises für Volkskunst“ durch die Stiftung FVS Hamburg.
Von 1993 bis zum Sommer des Jahres 2000 war Manfred Egger aus Tscherms Kapellmeister der Algunder Musikkapelle. Auch heute noch sieht die Kapelle, unter der Leitung von Kapellmeister Christian Laimer und Obmann Bernhard Christanell, gemäß ihrer Zielsetzung bei der Gründung in der feierlichen Gestaltung von kirchlichen und weltlichen Festen in der Gemeinde die oberste Aufgabe ihres Wirkens. Großer Wert wird auf die Schulung und Betreuung von Jungmusikanten gelegt. Zahlreiche Konzerte für Gäste in Algund, Festkonzerte in Südtirol, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, sowie die Einspielung von Tonträgern ergänzen die Vereinstätigkeit.
In den vergangenen 50 Jahren waren die Algunder Musikanten bei zahlreichen Auslandsreisen Botschafter für die Kultur unserer Heimat und gleichzeitig Werbeträger für den Südtiroler Tourismus. Ziele waren Österreich, die Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark und nicht zuletzt mehrere deutsche Bundesländer. 2001 wurde im sächsischen Plauen die Eröffnung des 6. Europäischen Bauernmarktes von der Kapelle festlich umrahmt.
Die Algunder Musikkapelle verfügt über eine ausführliche Vereinschronik, die 1937 zur 100-Jahrfeier von Matthias Ladurner, Parthanes, verfasst und als Buch veröffentlicht wurde. 1987 hat Matthias Kiem Jun., Stickler, aus Anlass der 150-Jahrfeier diese Chronik um die folgenden 50 Jahre ergänzt. Das Ergebnis ist ein 350 Seiten umfassendes Buch, das die Vereinsgeschichte lebendig beschreibt und illustriert.
Zum 175-jährigen Bestehen der Kapelle im Jahr 2012 hat Obmann-Stellvertreter Bernhard Christanell die bestehenden Vereinschroniken von Matthias Ladurner-Parthanes und Matthias Kiem jun., Stickler, zusammengefasst und um die Jahre von 1988 bis 2012 ergänzt. Das Ergebnis ist ein reich bebildertes 160 Seiten dickes Buch, das als aktuelle Vereinschronik bei allen Konzerten der Algunder Musikkapelle erhältlich ist. Als besonderes Kleinod ist dem Buch eine CD mit Aufnahmen der "Algunder" aus 50 Jahren - von 1963 bis 2012 - beigelegt. Diese CD zeigt sehr gut die Entwicklung auf, welche die Blasmusik und auch die Aufnahmetechnik im Laufe der Zeit gemacht hat.
Das Buch kann man hier durchblättern: